achtung hollywood

Mai 11, 2006 on 12:03 am | In poesie, fynn |

vierteiler von fynn steiner

13 Comments »

RSS Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. TrackBack URI

  1. ein fabeltier aus licht
    .
    .
    dein geist
    ist dunkel gefärbt
    wie eine blume
    die tinte getrunken hat
    und vor zwei tagen
    weiß im beet blühte
    du bist genauso
    betrunken wie nüchtern
    weil dich nichts berührt
    außer vielleicht
    eine weiche hand
    mit gepflegten fingernägeln.
    wenn du wissen willst
    wie ich früher war
    musst du zu mir kommen
    ich bin genauso
    wie ich früher war
    ich trinke selten
    weil es mir keinen spaß macht
    ich lache selten
    und wenn dann über
    hans hänschen fuchs.
    sie sagt
    was sie macht
    wie sie den tag
    die woche verbracht hat
    mit möbeln
    mit tieren
    mit einem tulpenbaum
    und einem glas honig
    dann fragt sie dich.
    ich erzähle
    es war schön
    ein weißes dreieck aus licht
    an der wand zu sehen
    wie ein fabeltier
    es erzählt dir
    geschichten von dir
    noch während ich rede
    hör ich auf zu erzählen
    noch bevor ich spreche
    geb ich mich auf.
    dein problem ist
    wie du aussiehst
    als ob du
    gebrochen wärst
    oder irgendwie bescheuert
    irgendwie
    tierisch genervt
    auf eine weise
    nur noch frustriert.
    sie sieht mich an
    wenn sie mich sieht
    was nicht allzu oft der fall ist
    und was ich ihr zeige
    spricht sie an
    wie einen freund
    und ich bin es nicht.
    ich erzähl ihr geschichten von dir
    geschichten aus deinem leben
    stunden, die vergehen
    tage wie minuten
    tage aus licht.
    das fabeltier spricht
    “ich bin dein gott
    dein herr
    nicht dein schöpfer
    ich bin gekommen
    um dich durch den tag zu bringen
    nicht weil ich dich geschaffen habe
    sondern weil du dich schaffst.”
    ich fühl mich so dunkel
    wie eine blume
    die tinte getrunken hat
    und ich blicke zurück
    ich bin so müde
    es macht mich verrückt.

    Kommentar von fynn steiner — 10. Mai 2006 #

  2. Kommentar von ein holzzaun mit lücke — 10. Mai 2006 #

  3. ein holzzaun mit lücke
    .
    .
    zaun
    grüne hecke
    löwenzahn
    neben dem busstreifen
    jacques wein-depot
    aber nicht hans hänschen fuchs
    ein hochhaus
    eine wohnung im 10.stock
    auf dem fahrrad
    unten ein blaues t-shirt
    zwei männer
    einer mit flasche
    gehen an kinowerbung vorbei
    kirschblüte, jetzt so japanisch
    schwitzende hände
    ein astraplakat
    ein holzzaun mit lücke
    ein blauweißes haus
    drei braune tannen
    und wieder kinowerbung
    drei radfahrer
    und eine ältere frau
    schatten
    licht
    schatten, schatten, licht
    ein grüner wall
    und ein rothaariger junge
    sein t-shirt ist blau
    blackmann steht mit edding
    neben mir
    air liquide
    fährt vorbei
    ein schmaler turm
    und türkise türen
    über dem feld eine taube im tiefflug
    und spargel überall
    sauna
    und wieder licht
    schatten, scheiben
    und ein baustellenschild
    eine kurve
    ich denke
    schöne kurven
    sie denkt
    wo sind die augen
    ich denk
    ach scheiße
    schon wieder ein feld
    ein fischteich
    eine gelbe villa
    ein huhn im garten
    und ein alter mann
    jetzt kommen schafe
    und links ein turm
    dann drei kirchen
    und ich steige aus.

    Kommentar von fynn steiner — 10. Mai 2006 #

  4. Kommentar von unten am fluss — 10. Mai 2006 #

  5. unten am fluss
    .
    .
    licht scheint durchs gewebe
    grün wie etwas heiliges
    blütenblätter sprechen
    rot und ziemlich frei heraus
    “deine zeit wird kommen
    leg dir einen hut bereit”
    und wir laufen am fluss
    im morast um die wette
    um uns nicht zu stören
    in die andere richtung
    mitten im grün
    in der nase das neue
    haben wir was im sinn
    um es schnell zu vergessen
    licht scheint zwischen den bäumen
    warm wie etwas heiliges
    bussarde kreisen
    “willkommen kleiner bruder
    nimm dir für uns etwas zeit”
    und wir vergessen am fluss
    alles
    nur nicht das laufen
    und stehen am ende
    an einer weide
    mit den gedanken
    in meinem kopf
    mit dem blut
    in meinen adern
    und mit dem licht
    auf unserer haut.
    die sonne wandert
    durch die tage
    macht aus schatten licht
    und lässt die bäume
    blühen.

    Kommentar von fynn steiner — 10. Mai 2006 #

  6. Kommentar von in 3d und farbe. über den berg — 10. Mai 2006 #

  7. in 3d und farbe . über den berg
    .
    .
    weiße quadrate
    mit schwarzen löchern
    helles droht
    im wind zu zerbrechen
    alles geht über den berg
    nichts ist die sorgen wert
    die große alte frau
    reist nach kalifornien
    ich gehe in den turm
    aus dem ich gekommen bin
    alles geht über den berg
    nichts ist die sorgen wert
    der wirbelwind
    trinkt vodka-orange
    später ist er
    im theater befangen
    alles geht über den berg
    nichts ist die sorgen wert
    sie lächelt ihn an
    ich lächel nicht zurück
    die musik spielt
    ich hör ein anderes stück
    alles fällt zurück ins licht
    wenn unser licht erlischt
    seelische, schwarze
    schneidende körper
    fahren in den äther
    wie werdende väter
    alles fällt zurück ins licht
    wenn unser licht erlischt
    die männer in der sonne
    lieben viktorianische gärten
    nicht, dass sie jemals
    welche gehabt hätten
    alles geht über den berg
    nichts ist die sorgen wert.
    ich mach mich anders
    ich mag mich singend
    ich mal mich mit acryl
    den tod bezwingend
    alles geht über den berg
    klatschend ins licht
    der vogelmann fährt in der bahn
    der vogelmann guckt mich an
    zwitscher nur, großer vogel
    pfeif dein lied für uns, vogelmann!
    ich gehe in den turm
    aus dem ich gekommen bin.

    Kommentar von fynn steiner — 10. Mai 2006 #

  8. erdnüsse im mai

    ist auch immer dasselbe
    glaub nicht alles
    was du liest
    erst recht nicht das
    was du schreibst
    es ist auch immer
    dasselbe
    ich seh aus dem fenster
    vögel fliegen vorbei
    blätter leuchten im licht
    ich mach mir musik an
    und schreibe dazu
    einen text
    ich schreib
    es geht mir nicht gut
    was genauso gesund ist
    wie immer zu sagen
    ja, klar
    mir geht es gut
    ich hoffe, dir auch
    ist auch immer dasselbe
    glaub nicht alles
    was ich schreib
    bevor du nicht alles
    über dich weißt
    ich stell musik an
    und lehn mich zurück
    ich tippe noch weiter
    heute nacht noch
    ein stück
    es geht mir nicht gut
    ich fühl mich erledigt
    ich fühl mich anders
    anders als lebendig
    ich glaub nicht
    ans schreiben
    ich glaub nicht an mich
    das ist genauso therapeutisch
    wie der wetterbericht
    auf eine weise
    als ob du in einer bar
    erdnüsse bekommen würdest
    und dazu kaltes bier
    die bedienung lächelt:
    bitteschön, hier
    ich lehn mich zurück
    ich schreib mit edding
    nur noch ein stück
    heute nacht
    ist auch immer dasselbe
    ich seh aus dem fenster
    draußen die laterne
    heller als der mond
    ist auch immer derselbe
    ich stell mir vor
    die sonne steht auf
    schlägt den mond tot
    und legt sich wieder hin
    wenn er sich erholt
    als ob du in einer bar
    erdnüsse bekommen würdest
    und dazu kaltes bier
    es geht mir nicht gut
    ich fühl mich erledigt
    ich fühl mich anders
    anders als lebendig
    glaub nicht alles
    was du liest
    erst recht nicht das
    was du schreibst
    und die vögel fangen an zu singen:
    vogelmann, du bist uns der liebste
    du mit deinem blonden haar
    vogelmann, du bist der schönste
    der zu uns geflogen kam.

    apropos: wessen hintern ragt da eigentlich in meine texte?

    Kommentar von caroline — 11. Mai 2006 #

  9. ein schoener
    wie ich meine

    Kommentar von jorge — 11. Mai 2006 #

  10. so hab ich das noch nicht gesehen.
    aber ja.

    Kommentar von caroline — 11. Mai 2006 #

  11. wichtig
    ist
    das
    Du
    den holzzaun
    erkennst

    Kommentar von eskalaparty — 11. Mai 2006 #

  12. erkenne den holzzaun

    Kommentar von arabella — 15. Mai 2006 #

  13. ist

    Kommentar von caroline — 18. Mai 2006 #

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.

Powered by WordPress with Pool theme design by Borja Fernandez.
Entries and comments feeds. Valid XHTML and CSS. ^Top^